Februar 2021
07.02.2021 Schneechaos! Lach, wir hatten heute morgen so gar, gar keinen Schnee. Da haben sich die Wetterpropheten mal so richtig verschätzt. Was für Vorhersagen die hatten. Lächerlich. Drum haben wir uns überlegt noch mal in die Lüne- burger. Schneechaos! Ja, voll und ganz. Das hatten wir dort. Schneeverwehungen und teilweise keine Sicht. Der geplante Ausflug musste gecancelt werden, zu gefährlich. Aber nichts desto trotz, ganz umsonst sollte die Fahrt nicht sein. Ein bisschen laufen wollten wir schon. Das geplante Ziel haben wir nicht angesteuert. Dafür aber einen super schönen und ganz einsamen gelegen Reitwanderweg entdeckt und erkundet. Wir hätten ewig weiterlaufen können, aber der Rückweg mit seinen nicht genau kalkulierbaren Risiken zwang uns, nicht so lang laufen zu können wie wir gewollt hätten. Leider. Der Ausflug war trotzdem wahnsinnig toll. So ein unglaubliches Abenteuer. Ich bin so dankbar innerhalb von einer Woche so viel Schnee in so einer komprimierten Form gehabt zu haben. So, so glücklich. Ich würde mich freuen wenn da noch was kommen würden. 12.02. An diesem Freitag mussten Mami und Papi nicht arbeiten und ein Ausflug in den Schnee war geplant. Zwar hatte es hier in den letzten Tagen ein bisschen geflockt, aber wir wollten nochmal so richtig Winter Wonderland. Da dem Schneesturm vom letzten Wochenende gar nicht so weit südlich von uns die Puste ausging musste nur recherchiert werden wo denn so ungefähr noch eine richtige Portion Schnee zu erwarten war – und das sollte die Südheide sein, genauer das kleine Örtchen Weyhausen. Dort angekommen erwartete uns ein tief verschneiter Parkplatz und von dort an ein dick eingeschneites, traumhaft schönes Winterwonderland. Ich war kaum zu bremsen und war so außer Rand und Band, dass Papi mich alsbald anflaumte mal ein wenig das Tempo zu drosseln. Nun ja, im Tiefschnee läuft's sich auf vier Pfoten etwas besser als auf zwei, aber sie könnten es mir ja auch nach machen. Zweieinhalb Stunden liefen wir durch tiefen, unberührten Schnee, überall waren Tierspuren zu sehen, die ich eifrig erkundigen musste. Zwischendurch machten wir eine kleine Essenspause und immer wieder war da dieses große „Oh“ und „Ah“ ob der schönen Winterlandschaft und der Tatsache, dass wir keiner Menschenseele begegnet waren. Kaum, dass wir im Auto saßen waren Mami und Papi sich einig, dass wir zwei Tage später noch einmal wieder kommen wollen. Dann mit noch mehr Zeit und noch mehr Tiefschneegenuss. 14.02.2021 Heute ging es etwas früher aus den Federn und das Tagesziel hieß noch einmal Weyhausen. Dort angekommen konnten wir erst mal eine Weile unseren eigenen Spuren von vorgestern folgen und nach einer kleinen Wanderung bogen wir ab und bahnten uns unseren Weg durch eine wieder völlig unbe- rührte Winterlandschaft. Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau, alles war tief verschneit und dieses Mal hatten wir noch mehr Zeit alles aus- giebig und in Ruhe zu genießen. Was waren wir traurig, dass wir auch in diesem Jahr nicht in den Harz fahren konnten, wo wir schon manch Wintertraum erlebten. Aber DAS hier war mehr als eine Entschädigung, es war ein neues Level. Und wieder begegneten wir keiner Menschenseele, es war ein Winter- märchen nur für uns. Aber auch das schönste Märchen hat mal ein Ende und nach über drei Stunden erreichten wir wieder den Parkplatz. Ich hab dann nochmal versucht die Abfahrt mit einem Rappel etwas zu verzögern, aber auch ich war fix und fertig, mehr ging einfach nicht. Als wir dann nach Hause fuhren waren wir alle einfach unendlich dankbar und glücklich. 15.02.2021 Der Wetterbericht sagte schon gestern, dass es von nun an frühlingshafte Temperaturen geben solle und als wir gestern nach unserer gigantisch großen Wanderung ins Auto stiegen hatte ich mich schon leise von meinem geliebten Schnee verabschiedet. Doch unverhofft kommt oft. Der heutige Montag war zunächst unspektakulär – Mami und ich gingen zusammen eine recht große Mittagsrunde und ich merkte doch schon, dass vor allem der gestrige Tag ganz schön anstrengend war. Viel schlafen stand auf dem Programm, aber am späten Nachmittag war Frau Holle der Meinung noch mal ordentlich die Betten auszuschütteln. Es schneite wie verrückt und binnen weniger Stunden kam eine stattliche Schneedecke zusammen. Kaum hatte Papi Feierabend ging es raus und wir genossen einen Winterbonus, der es in sich hatte. Überall wollte eine dicke fette Schneedecke von mir durchschritten werden – grandios. Zur späten Stunde gab es dann noch einmal einen Bonus – die letzte Runde des Tages stand an und Papi gab sich alle Mühe jeden noch so kleinen Umweg mit mir zu gehen, um noch einmal die dicke Schneedecke zu genießen. Danke, das war einfach nur toll. Vielleicht wird es nochmal so schön, aber wenn nicht, bin ich voll und ganz zufrieden und sehr dankbar. Mein Schneevermissen wurde mehr als erhört, mehr kann ich nicht erwarten. 22.02.2021 Cool – Montag, aber Mami und Papi hatten einen Tag Urlaub. Daher be- schlossen wir bei bestem Wetter einen Ausflug zu machen. Da wir nicht so lange fahren wollten haben wir uns für die Fischbeker Heide entschieden, da war ich ja noch nie. Papi's Aufgabe war das Heraussuchen eines schönen Rundwanderwegs und er hatte sich für die Wanderroute 6 entschieden. Zur Wegqualität hieß im Internet „Überwiegend unbefestigte Sandwege und schmale, wurzelige Pfade über steile Hügel und Kuppen...“. Acht Kilometer sollte die Länge des Rundwegs sein. Kaum gestartet wurde uns erst mal ganz schön warm. Vor einer Woche fiel noch der letzte Schnee und nun waren es sommerliche 21 Grad – im Februar! Puuuuh. Mami und Papi konnten sich wenigstens ein paar Klamotten ausziehen, aber ich? Nach kurzer Zeit ging es dann schon etwas seichter hoch- und runter und nur wenig später wurde uns klar, was mit „steile Hügel und Kuppen“ gemeint war. Es war so steil, dass wir alle ganz schön am keuchen waren und kaum war man auf einem Hügel an- gekommen, ging es steil bergab, dahinter steil bergauf und so weiter und so weiter. Bei solchen Wegverhältnissen kam man natürlich nicht gerade schnell voran, so dass wir zwei Kilometer vor dem Ziel eine Abkürzung im Tal gingen und Schluss mit der Kraxelei war. Wir waren alle fix und fertig. Allerdings reichte bei mir noch die Kraft für einen Rappel. Ich brauch das halt als Abschlussritual. Zu Hause angekommen waren wir alle froh uns ausruhen zu können. Ich war so platt, dass Papi mich nicht einmal mehr für die Abendrunde animieren konnte – das gab's noch nie.